Ausgehenden von der Urform des ‚panoptischen‘ Gefängnismodells wo ein Rundbau von einer Stelle aus überwacht wurde, entwickelt der Entwurf die heutigen kreuz- oder sternförmigen Hafttarktsysteme weiter. Durch das verschwenken und ‚ausstellen‘ der Schenkel entsteht ein ‚Doppel V‘, das sich in einem Punkt konzentriert. Das hat den großen Vorteil, das ein ganzes Departement mit 4 Abteilungen von einem Punkt aus überwacht werden kann. Da es ausschließlich Hafträume in die präferierte Ost und West Richtung gibt, liegen auch keine Zellen gegenüber. Die Form des Hafttraktes ist das bestimmende Element des Gesamtentwurfes und bildet sich auch in anderen Bauteilen ab. So findet die Typologie des Hafttraktes im Verwaltungsgebäude mit der ‚Freigänger‘ Abteilung seine logische Fortsetzung. Das Aufnahmegebäude in der Mitte, die Höfe und selbst der Parkplatz bilden gemeinsam mit der Haftmauer eine schlüssige und starke Großform. Eine kompakte, übersichtliche Einheit, platzsparend am Gelände situiert. Das Verwaltungsgebäude und die Äußere Haftmauer bilden in Höhe, Material und Erscheinung eine optische Einheit (eingefärbter Beton) und bestimmen das äußere Erscheinungsbild. Mit seinen parkplatzseitigen markanten Öffnungen wird der Verwaltungstrakt zum wichtigen Kopfgebäude und zum Ankerpunkt, der den Ort des Ankommens ausbildet.

Die Nord-Süd ausgerichteten Hauptfunktionsachsen (Verwaltung /Freigänger und Hafttrakt) werden über das Ost-West verlaufende Aufnahmegebäude – der Vollzugstraße – verbunden. Diese Verbindung sorgt für eine gute innere Orientierbarkeit und verknüpft sämtliche Funktionen.

Der Entwurf baut auf einer klaren Typologie in einem geordnetem System auf und bettet das Projekt mit seiner kompakten Bauform unaufgeregt in die umgebende Topografie ein. Der natürliche Geländeverlauf wird

genützt um einen tiefer gelegene Hof zu schaffen. So können im Norden und Süd-Westen Gebäudeteile im Gelände verschwinden und reduziert somit die sichtbaren Volumina.