Wohnbebauung Lokalbahnhof Wels

Wohnbebauung Lokalbahnhof Wels

Projekt Details

 

Jahr: 2022

Status: Wettbewerbsbeitrag

Auslober: Welser Heimstätte

Wohnbebauung Lokalbahnhof Wels

Die im Entwurf vorgesehene Bebauungsstruktur hält sich, in gegebener Strenge, an den städtebaulichen Leitgedanken des Siegerprojektes vom Wettbewerb 2019 . Auf Grund des geänderten Bauplatzes wird diese Idee an die neuen Voraussetzungen angepasst. Es wird auf Wiederholung und Verschmelzung von zwei wesentlichen Gebäudetypen gesetzt. Zum einen der Riegel, dieser stellt durch geänderte Längsausdehnung und Winkelbildung seine Flexibilität unter Beweis und zum anderen das Punkthaus, welches sich durch hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnet und den oberösterreichischen Wohnbau der letzten Jahre geprägt hat. Im Hauptgebäude des Quartiers verschmilzt der Formenkanon zu einem Ganzen und bildet die Summe unter all den Produkten* (*Ergebnis einer Multiplikation).
Die offensichtlichste
Adaptierung des Leitprojektes betrifft den Gebäudezug an der Dragonerstrasse. Die Blockrandbebauung wird in ein Punkthaus und einen Riegel geteilt. Die Gebäude werden aus der Fahrtrichtung gedreht um Platz für großzügige Begrünung zu schaffen. Die Orientierung der Wohnhäuser hin zum Garten schafft eine grüne Barriere zur stark befahrenen Dragonerstrasse. Durch die Lösung vom Blockrand verändert man den Schalleintrag und kann so punktuell mit Zusatzmaßnahmen reagieren.

An der Ecke Dragonerstrasse – Feldgasse bietet sich die Möglichkeit das Angebot an Nahversorgern für die bestehende und die zukünftigen Bewohnerstruktur zu verbessern. Ein Café, eine Bäckerei oder ein Frisör schaffen ein lebendiges Quartier, reduzieren den Individualverkehr und generieren an dieser Ecke einen dringend nötigen Orientierungs- und Identifikationspunkt.

In der Mitte beider Bauflächen befinden sich Siedlungsplätze und dazwischen eine Spielallee. Diese halböffentlichen Zonen bilden die Herzen der Anlage und dienen gleichzeitig als Puffer zu den Privatgärten und den Hauseingängen. Der Zugang zu allen Baukörper erfolgt über einen begrünten Platz, einer Begegnungszone für Jung und Alt.

Auf die Gestaltung der Grünräume wird besonders großes Augenmerk gelegt. Das gesamte Areal besteht aus einer Aneinanderreihung von Spielplätzen, Kommunikationszonen, Ruhebereichen und Privatgärten. Diese parkähnliche Freiflächen bietet ein breites Spektrum an Freizeit- und Erholungsangeboten für alle Altersgruppen. Das verweben der Bebauungsstruktur mit den Grünzonen und Gewerbeflächen ermöglicht eine konfliktfreie, entspannte Nutzung.

Die Raumhöhe wird nur in den dragonerstrassenseitigen Gebäuden erhöht um hier eine Möglichkeit für gewerbliche Nutzungen zu schaffen. Bei den reinen Wohngebäuden werden Erdgeschoss und erstes Obergeschoss durch das Sockelmaterial verbunden und so die Gebäude gegliedert. Um ein wirtschaftliches Bauen zu ermöglichen, wird eine abwechslungsreiche, akzentuierte Fassade durch den spielerischen Umgang mit Farben und Formen erreicht. Durch diese Art der Fassadengestaltung kann der Sockel mit Steinplatten verkleidet werden – muss er aber nicht.

Die Dachform reflektiert die Gebäudeform. Die Riegel weisen diagonal geführte Giebeldächer und die Punkthäuser zurückgesetzte Dachgeschosse mit großzügigen Dachgärten auf. So wird eine Analogie zum historischen Stadtplatz hergestellt bei dem sich ebenso Giebeldächer und Flachdächer abwechseln.

Die Ein- und Ausfahrt in die Tiefgarage erfolgt über den Besucher und Kundenparkplatz an der Grenze zwischen den Baufeldern. In der Tiefgarage sind die erforderlichen Stellplätze für Anwohner, Besucher und Norma-Kunden untergebracht.